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Gedanken?

Posted in blabla with tags , on 5. Dezember 2009 by honigameise

Alte Gedanken, ein Dokument, das ich auf meinem Rechner gefunden habe. Teilweise noch aktuell, teilweise nicht, ich bin mir nicht so ganz sicher. Wer es lesen möchte, viel Spaß; und teilt mir ruhig eure Meinung mit.

„Es..es wäre wohl besser, wenn wir nicht mehr zusammen wären“, hörte er ihre entschlossene Stimme. Es klang, als wäre sie kilometerweit weg. Verdammt, dachte er. Er liebte sie wirklich. Und jetzt machte sie einfach Schluss? Das war doch nicht möglich. Er schluckte. Er musste sich enorm zusammenreißen, um nicht anzufangen zu heulen. „Ja…ja.In Ordnung. Ähh…ich geh dann wohl besser nach Hause“,stammelte er. Und verschwand.

Was wäre wohl geschehn, wenn er einfach „Nein“ gesagt hätte? Wenn er sie um noch eine Chance gebeten hätte? Wieso hat er aufgegeben? Glaubt er nicht an die Liebe? Er ist sich ganz sicher, dass er dieses Mädchen liebt. Doch in dem Augenblick, in dem sie ihm fest entschlossen mitteilt, dass sie ihn verlassen möchte, hat er keine Kraft, um um sie zu kämpfen. Später ärgert er sich darüber. Aber in diesem einen Augenblick ist er einfach überrumpelt. Er fühlt sich schwach und hilflos.

Sie hatte ihre Entscheidung einem spontanen Impuls folgend getroffen. Natürlich hätte sie ihrer Beziehung noch eine Chance geben können. Doch hätte das wirklich etwas gebracht? Sie hatte gehofft, dass er anders reagieren würde. Dass er versuchen würde, sie zu überreden, es noch einmal miteinander zu probieren. Sie könnten beide an der Beziehung und an sich selbst arbeiten, und vielleicht würde das zu irgendetwas führen. Aber er nimmt ihre Entscheidung, die eigentlich auf überaus wackligen Beinen stand, kommentarlos hin. Sie versteht ihn nicht. Oder versteht ihn falsch. Ihrer Meinung nach liebt er sie längst nicht mehr, sonst würde er doch sicher um die Beziehung kämpfen. Er war doch sonst immer so stur und hat sich für alles eingesetzt, was ihm wichtig war. Wenn er etwas wirklich wollte, bekam er es auch.

Sie waren beide nicht mehr richtig glücklich in ihrer Beziehung. Es kam öfter zu Streitereien. Aber war das nicht normal?

Sie überlegte, weshalb sie Schluss gemacht hatte. Sie hatte es nicht zu einhundert Prozent so gewollt. Sie hatte an die Macht der Liebe geglaubt. Daran, dass man mit einer ganz bestimmten Person immer glücklich ist. Auch wenn man sich über den anderen ärgert…im Grunde liebt man ihn. Doch was, wenn die Streitereien die Oberhand übernehmen?

Er weiß nicht was er tun soll. Er darf nicht an sie denken. Sobald er auch nur einen klitzekleinen Gedanken an sie zulässt, wird er traurig. Besser ist es, in einem emotionslosen Trancezustand zu verharren. Schließlich ist er stark und männlich. Tränen gehören nicht zu seiner Persönlichkeit. Niemals hätte er gedacht, dass er zu solch extremen Gefühlen fähig wäre.

Natürlich war es absolut unsinnig, zu glauben, man könnte in einer Beziehung immer glücklich sein. Die Worte „immer“ und „glücklich“ passen nunmal nicht zusammen.

Wichtig ist es, sich nicht zu selten und nicht zu oft zu treffen. Hierbei das richtige Mittelmaß zu finden, ist extrem schwierig. Hilfreich ist es eventuell, wenn ein Partner den anderen am liebsten täglich sehen würde, dem anderen aber ein wöchentliches Treffen genügt. Im Idealfall finden die beiden so ein perfektes Mittelmaß.Wobei der Idealfall dummerweise nur sehr selten eintritt; und dies meist dazu führt, dass der eine Partner glaubt, der andere wolle ihn überhaupt nicht mehr sehen.

Sieht man sich zu oft und vergisst man darüber, seine anderen Freundschaften zu pflegen, lässt man seinen Frust und/oder Ärger nicht selten am Partner aus.

Sie denkt, sie kann mit jemand anderem nochmal von vorne anfangen. Diesmal wird es besser. Es kann schließlich nur besser werden. Es wird perfekt, weil sie jemanden findet, der sie liebt. Und den sie auch liebt.
Zumindest glaubt sie das.

Natürlich ist das Unsinn. Sie muss die Trennung erst richtig verarbeiten, um wieder eine neue Beziehung zu beginnen. Vielleicht sollte sie das mit den Beziehungen komplett vergessen, vielleicht ist sie einfach nicht in der Lage eine harmonische Beziehung zu führen.

Doch muss die Beziehung wirklich harmonisch sein? Klar ist, dass kleine Streitereien durchaus zum Liebesleben dazugehören.

Es gibt eine Regel, die besagt, man solle für jeden negativen, an seinen Partner gerichteten Satz fünf positive Dinge aufzählen. Gar nicht so einfach, wie man denkt.

Sie macht eine Liste:
Warum ich ihn liebe            und
Warum ich ihn nicht liebe

Jetzt, kurz nach der Trennung, fallen ihr mehr Gründe ein, warum sie ihn liebt. Warum sie ihn braucht, ihn zurück haben will.
Die Liebe. Die Gewohnheit. Der Sex.
Ob er sie auch vermisst?

Hätte sie die Liste vor der Trennung angefertigt, wäre die „Warum ich ihn nicht liebe“-Seite gewichtiger gewesen. Oder vielleicht auch nicht. Vielleicht hätte sie ihren Entschluss nochmal überdacht und ihre Beziehung doch nicht beendet.

Er macht keine Liste. Er ist ein Mann. Er wird nicht heulen.
Er wischt sich die Tränen aus den Augen. Von den Wangen. Leckt sich über die Lippen und schmeckt das Salz. Denkt an sie.

Er setzt sich an seinen PC und macht eine Liste. Um sie zu vergessen. Auch wenn es unmöglich scheint.

Warum sie nicht die perfekte Frau ist..

Ihm fällt ein Grund ein. Dass sie ihn nicht liebt.
Was gibt es sonst an ihr auszusetzen? Nichts. Sie ist perfekt für ihn; zumindest denkt er das. Er liebt sie schließlich.

Was bedeutet eigentlich lieben?
„Liebe (von mhd. liebe „Gutes, Angenehmes, Wertes“) ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen zu empfinden fähig ist“ (Wikipedia).

Vielleicht ist nicht jeder Mensch fähig, eine extrem starke Zuneigung für andere zu empfinden. Es gibt verschiedene Stärken von Zuneigung, und vielleicht kann nicht jeder die gleiche Menge an Zuneigung empfinden.

Oder liegt es wirklich nur daran, dass man nicht die richtige Person trifft? Gibt es den Richtigen oder die Richtige überhaupt?